Anderen Abreisenden vergeht der Trennungsschmerz jedoch rasch, zukünftiges Ankommen überstrahlt das Leiden am Abschied. Die Gedanken sind Reisende, die man nicht aufhalten kann: „Sie schritten durch eine steinerne Wand, / Durch Stacheldrähte und Wüstenbrand, / Durch Grenzverbote und Schranken, / Und durch ein vorgehaltenes Gewehr.“ Eine Reise des Herzens in „silberne Ferne“ entwirft Louis Fürnberg in Der neue Odysseus (1948). Albert Ballin entsendet die Augusta Victoria zu einer Vergnügungsreise ins Mittelmeer – und erfindet damit gewissermaßen die touristische Kreuzfahrt. Otto Julius Bierbaum verfasst 1903 Eine empfindsame Reise im Automobil, in dem er seine Autofahrt von Prag über Wien nach Italien schildert. Günter Kunert (German: [ËÉ¡Ên.tÉ ËkÊ.nÉt] (); 6 March 1929 â 21 September 2019) was a German writer.Based in East Berlin, he published poetry from 1947, supported by Bertold Brecht.When he signed a petition against the deprivation of the citizenship of Wolf Biermann in 1976, he lost his SED membership, and moved to the West two years later. Oft in traditionellen Formen, deren Repertoire durch italienische und französische Formen, gelegentlich sogar durch persische Einflüsse bereichert wird; Heine im unverkennbar ironischen Heine-Ton, oft im (halben) Kreuzreim und mit Füllungsfreiheit. Seine Sprache wird zur Fremdsprache, fremde Sitten und fremde Bräuche machen den Reisenden zum Außenseiter. In Mein Venedig (1982) von Rose Ausländer lautet die Schlussstrophe: „Mein Venedig / versinkt nicht.“ In der Lyrik des neuen Jahrtausends wird allerdings auch Venedig entzaubert: In EvaChristina Zellers canale grande (centro tedesco) von 2007 scheint sich zunächst eine traditionsbewusste Verbeugung vor Venedig anzubahnen, bis in der Beschreibung des folgenden Morgens aller Zauber weicht: „am morgen die gondoliere das handy am ohr / eine schwarze müllfrau wirft / schwarze säcke ins boot der müllmann krault sich / die hand in der hose“. Das geschieht beispielsweise durch Bezüge zum Mythos, passend zur Landschaft. Bei .. Hallo,
Die große Reisehöhe lässt das Darunterliegende gewissermaßen erstarren: „Zwei Dampfer sah ich, die mit ihren Wellen / Scheinbar ganz still, wie starrgefroren standen“. Wenn die Heimat verloren ist, und erst recht, wenn sie den Exilanten verstoßen hat, bedarf er einer neuen Heimat. Im 19. / Leben und Liebe – wie flog es vorbei!“ Aus der Metapher der Lebensreise kann sich allerdings auch die Folgerung ergeben, selbst zu reisen: Nur wer reist, kann sich vervollkommnen, ein gelungenes Leben führen. In Theodor Fontanes später Gedichtfolge Unterwegs und wieder daheim (1895) blickt ein gealterter Sprecher kritisch auf sein Leben und das Reisen zurück. Das Motiv der Geschwindigkeit des Zuges, die sich auf die Verrichtungen im Zuginneren ausdehnt, findet sich in Lutz Rathenows Deutschland im ICE (1998): „Ein Blitz. Pilgre fort!“, Artikel 11 des deutschen Grundgesetzes gewährt, zumindest für das Bundesgebiet, Freizügigkeit. / Währenddes ich, leise singend, reinigt ihn vom Staub der Jahre, / War’s, als höbe mir ein Bergwind aus der Stirn die grauen Haare, / War's, als dufteten die Matten, drein ich schlummernd lag versunken, / War's, als rauschten alle Quelle, draus ich wandernd einst getrunken.“ Der Wind als Symbol des Aufbruchs und mit ihm „das gefühl einer langen reise“ zur Reise weht auch aus der Flasche in Peter Neumanns buddelschiff (2014): „durch die schmale öffnung / im flaschenhals / flaut ab, ein helles pfeifen“. Hallers Text ist zugleich Naturaufnahme als auch anakreontische Idylle. Der aus Kolumbien stammende Erik Arellana Bautista schreibt in Ich atme (2017): „Ich besinne mich auf den Wert der Freiheit, / das gibt mir Hoffnung und rettet mich, / wie einen Schiffbrüchigen auf hoher See. Zweitens: Gedichte sind so dicht, dass sie auf engstem Raum eine Vielzahl von Erfahrungen festhalten können. Fahr über das Meer! ach und wie denn unsere Welt / und alles, was sie Schönes hält, / Reiz, Sitte, Leben, Jugendkraft, / Mit deinem Gift verheeret!“ Noch 1982 lässt Erich Fried in Glückhafte Deckungsreise Nachbauten der Schiffe aus Columbus’ Entdeckerflottille anfertigen. Schon in Oskar Kanehls Am Strande (1913) klingen typische Motive des Urlaubsthemas an, zeitgemäß verknüpft mit der seit der Jahrhundertwende populären Freikörperkultur, dem Naturismus: „Wir liegen nackt und lassen uns besonnen.“ Es gehört zu den Eigenheiten des Urlaubs, eben nichts zu tun – den Nietzscheband „ungelesen“ liegen zu lassen, nichts zu denken, mit der Natur zu verschmelzen. Der Auswanderer verrät anderen, wie man sich anstellen soll in der Fremde. um seine höfische Erziehung zu vervollkommnen; um in den Dienst einer hochgestellten Dame (. will ich reisen; / Weiset Straße mir und Ziel! Dem zum Volkslied gewordenen Wandergedicht sagt 1871 August Heinrich Hoffmann von Fallerslebenin Die Wanderlieder voraus, es werde an der Eisenbahn zugrunde gehen: „Es hat die Allgewalt der Eisenbahn / Zerstört auch dieses Stück der Poesie.“ Sobald Lyriker selbst mit der Eisenbahn fahren, ergeben sich zwei Perspektiven: der Blick aus dem Fenster und das Studium der Mitreisenden. Dies tut beispielsweise Leopold Friedrich Günther von Goeckingk in Erkannte Wohltat (1780): „Ich danke Gott, dass ich zu Fuß muss gehen, / Nicht fahren und nicht reiten kann!“. Wenn einer eine Reise tut – dann gehört es fast schon zum guten Ton, davon zu erzählen. Der italienische Humanist Francesco Petrarca besteigt den Mont Ventoux in der Provence: Die rhetorische Ausarbeitung dieser Bergbesteigung, die in einer Augustinus-Lektüre gipfelt, macht Petrarca zum geistigen Begründer des Alpinismus, der sich als Bewegung erst um 1850 herum konstituiert. Warum reist jemand? Der belgische Unternehmer Gérard Blitz richtet auf Mallorca ein Zeltdorf am Strand von Alcúdia ein und begründet damit den Club-Urlaub. Obgleich das Reisen an sich schon früh kritisiert wird, insbesondere, wenn es eine Hingabe an Welt und Sinnenlust bedeutet, kann von einer eigentlichen Reisekritik erst in der Moderne gesprochen werden: Erst dann wird das Reisen um seiner selbst willen betrieben, um der Bedeutungslosigkeit des eigenen Ichs zu entfliehen. (1897), sich von den „kreischenden Zwergen“ in der Heimat lachend zu verabschieden: „Lach ihnen Abschied! Jahrhunderts interessant. Als Überrest einer glorreichen Vergangenheit, als Museum seiner eigenen Herrlichkeit, erscheint die Serenissima in Hermann Hesses Ankunft in Venedig (1903): „Von tiefem Traum besiegt, / Vom Tode eingewiegt, / Schläft hier die Zeit“. / Wie ist es zart von Stamm zu Stamm gespannt! In Am Abend verwandeln (1973) von Richard Piernass lässt sich die Mauer nur in der Phantasie überwinden: „Am Abend verwandeln wir uns und werden Vögel, Mauersegler, die mit schrillen / Schreien den ungeteilten Himmel befliegen“. Günter Kunert: Reisegedicht_____ 92 Wolf Biermann: Und als wir ans Ufer kamen_____ 93 Anja Kampmann: Versuch über das Meer_____ 94 X âDer Zug wird mich halten" - Schienengeleitet Christian Morgenstern: Nächtliche Bahnfahrt im Winter_____ 95 Die für viele traumatische Erfahrung des Exils wird von zahlreichen Emigranten in Gedichten bearbeitet. Darauf nimmt etwa Gottfried Benn in Reisen (1950) Bezug: „Ach, vergeblich das Fahren! Die Walz verschafft schon im Volkslied Es, es ist ein harter Schluss (19. Auch Volker Brauns Tagtraum bezieht sich beim Besuch „im Niemandsland zwischen den Grenzen“ auf Brecht: „kein / Rad war zu wechseln hier ungeduldig“. Schon Andreas Gryphius nennt Rom in seinem Sonett Als Er aus Rom geschidn (1646) eine „Stadt der nichts gleich gewesen“, deren Reichtum an Altertümern und Kunstwerken das Auge überwältigt: „Man kann euch nicht satt mit zwei Augen schauen.“ Romgedichte wie Ludwig Tiecks Erster Anblick von Rom (1805/1806) bedienen sich aus einer Motivreihe, die beim ersten Anblick der Ewigen Stadt beginnt, die Größe der Bauten der eigenen Geringfügigkeit gegenüberstellt um endlich in der Wirklichkeit der italienischen Gegenwart anzukommen. Das konstatiert Kurt Tucholsky in Luftveränderung (1924). August von Platen muss in Venedig „Palladios Tempel“ ebenso erwähnen wie „Venedigs Löwen“, den Dogenpalast mit der Seufzerbrücke und schließlich den Markusplatz, damit der reiseliteraturkundige Leser sich an Canalettos Veduten und ihre Reproduktionen erinnert. Die Verlockung des Abenteuers treibt auch die Sprecherin in Kalékos Sehnsucht nach dem Anderswo (1977) an: Sobald der Vagabundenwind pfeift, entbrennt die „Sehnsucht nach dem Anderswo“. / Uiii uiii / bellt die Sirene.“ Auch das lyrische Ich in Martina Wieds Bewegung (1919) erlebt den Rausch der Geschwindigkeit im scheinbaren Vorbeigleiten der Landschaft: „im Stechschritt schreiten Telegraphenstangen“; im Kontrast dazu steht die Geruhsamkeit eines Schäfers mit seiner Herde, den die Sprecherin als Folge einer Panne länger betrachtet. ⢠Wegschilder und Mauerinschriften. Zu den bestehenden Gründen kommen in der Moderne neue Gründe, die sich aus dem gesellschaftlichen Wandel ergeben: Urlaubs- und Erholungsreisen, Vergnügungsreisen, Studienreisen. In Sarah Kirschs Fluchtpunkt (1982) verschwindet schon der Weg selbst, weil „[d]ie eignen Maschinen [uns zwingen,] / Ohne Verweilen weiterzurasen“. Eine solchermaßen politisierte Landschaft durchfährt Richard Wagners Sprecher in Die Reise (1988). - Einbettung der Parabel in die .. Eine Interpretation der Parabel ,,El Dorado" von Günter Kunert. Die Rhythmisierung der Bahnreise durch Ansage, Halt und Wiederanfahrt ist ein oft gebrauchtes Strukturmittel, ebenso wie das Einbeziehen von Stationen auf der Strecke. Die Gedankenreise (ganz im Sinne des Volkslieds Die Gedanken sind frei) beschreibt Joachim Ringelnatz in seinem humoristischen Gedicht Zu Dir. In Theodor Fontanes Meine Reiselust wird eine Reihe exotischer Reiseziele genannt. Die komplette Sendung und viele andere Autoren sehen Sie auf www.erlesen.tv In Terminal B, Abflughalle (1999) thematisiert Hans Magnus Enzensberger, wie plump sich Flugtechnik gegen Flugwerke der Natur ausnimmt: Ein Flugreisender versäumt seinen „Jumbojet“, weil er in die Betrachtung einer Feder versinkt: „Doch soviel siehst du mit bloßem Auge, / dass sie vollkommener ist, / die verlorene Feder, / als der hinter dem Isolierglas / auf Position 36 lautlos dröhnende / Jumbojet, den du versäumt hast.“ Gegen die Vollendung der Vogelfeder erscheint selbst das Flugzeug, ein Meisterwerk der Ingenieurskunst, als bloßes Machwerk. Auch in längere Texte können Reisesegen eingestreut sein, wie jener Segensspruch, der Ferdinand Freiligraths Die Auswanderer (1832) abschließt: „Der Bootsmann winkt! [Basissatz, Intention d. Autors, Inhaltsangabe, Deutung mit .. Kurzinterpretation zu Günter Kunerts Kurzgeschichte "Zentralbahnhof". Das Auto behält jedoch die dominierende Stellung im Individualverkehr, so sehr, dass sich in den Siebzigern auch Sub- und Gegenkulturen des Autos bedienen, um der Enge der Republik in den Süden oder Osten zu entfliehen. In Amsterdam (1844) zitiert Louise von Plönnies sowohl die Rolle Amsterdams im Ostindienhandel als auch den französischen Wahlspruch des Hauses Oranien: „Je maintiendrai.“ In der postmodernen Lyrik, die das Verweisspiel mit Zitaten auf den Gipfel treibt, trifft dies ebenso zu. In beiden Fällen gilt die Kritik der fehlenden Intensität des Erlebens, wenn nur Punkte auf einer Landkarte abgehakt werden. Die Wellen sind „Betrübnis, Kreuz und Not“, der Anker dagegen Gottes Barmherzigkeit. Bertolt Brecht schreibt 1949 in Gedanken über die Dauer des Exils: „Wozu in einer fremden Grammatik blättern? Dasselbe Motiv wird der Heimatlosigkeit in Theodor Storms Gedenkst du noch? danke schon im voraus! / Im Leiden Mut und Labung nur / Gewährt die heilige Natur!“. In der Reiselyrik lassen sich diese Attribute auch im Rollenspiel einsetzen. Andererseits ermöglicht der Spaziergang im Gegensatz zur kraftraubenden Wanderung auch Gespräche zu zweit, die in Gedichten auch von Naturbeobachtungen ausgehen können. Uwe Wittstock : Ihre frühen Gedichte appellierten unübersehbar an die Vernunft der Leser, versuchten sie zu belehren und zu erziehen. Diesem Gedanken setzt Dieter Mucke in Reiseeindruck (1977) ein überwältigendes Flugerlebnis entgegen, das bestaunt werden darf: „Du traust fast deinen eignen Augen nicht“. / Und in den geschmacklosen, schrecklichen Schrein / Steigen vier junge Komtessen hinein. Alev Tekinay hält in Dazwischen (2001) fest: „Jeden Tag ist das Heimweh / unwiderstehlicher / aber die neue Heimat hält mich fest / Tag für Tag noch stärker.“ Insbesondere nach der sogenannten „Asylkrise“ von 2015 verändert sich auch der Blick auf die Flucht aus Krisenländern nach Europa. In Adelbert Chamissos Bei der Rückkehr (1818, zuvor mit „An die Heimat übertitelt“) bittet der heimgekehrte Fernreisende, von seinen Gefühlen überwältigt, um ein Grab in der Heimaterde: „O deutsche Heimat! Jg. Karl Baedeker gründet den ersten deutschen Verlag für Reisehandbücher. Über den Weltumsegler Magellan und den Afrika-Umrunder Vasco da Gama gibt es dagegen kaum Gedichte. Ein barockes Beispiel ist Paul Flemings Er redet die Stadt Moskau an (1636), in dem er Russlands Hauptstadt als „edle Kaiserin der Städte der Ruthenen“ preist. Natürlich wird es auch genug Lyriker geben, denen zu Hause nichts einfällt, die aber dennoch ihren nächsten Lyrikband füllen mögen – geschenkt! Deutlich wird schon vorher, dass keiner der genannten Sachverhalte zur Bildung beiträgt. Das reisende Wort ist eine weitere Variante der Gedankenreise – ob es als Schall oder Brief reist, es lässt seinen Urheber zurück und nimmt ihn zugleich mit. Der Zustand der Straßen und Wege verbessert sich zunehmend – zunächst aber bleibt eine Kutschfahrt ein holpriges Unterfangen. Das ostentativ langsame Gehen gibt dem Dandy, dem Flaneur, Gelegenheit zum Weltgenuss und zur Zurschaustellung seiner Unangestrengtheit. als geachteter Troubadour im Reich von Hof zu Hof oder – später – von Stadt zu Stadt; als Kleriker und mittelloser Vagant von Universität zu Universität, wie der lateinisch dichtende Archipoeta, die französischen Goliarden oder François Villon; als Kreuzfahrer oder Pilger ins Heilige Land; als Gesandter und Diplomat im Dienst des Lehensherrn (Oswald von Wolkenstein). In den Zwanzigern wird das Trampen zur beliebten Fortbewegungsart. Der Sprecher in Die Heimat (1804) ersucht die Heimat am Neckar um Trost „Ihr teuern Ufer, die mich erzogen einst, / Stillt ihr der Liebe Leiden, versprecht ihr mir, / Ihr Wälder meiner Jugend, wenn ich / Komme, die Ruhe noch einmal wieder?“. An sie (und die Ilias) lehnt sich Vergils Aeneis an. / Höchste Zeit ist’s! Friedrich Nietzsche lässt Columbus in Der neue Columbus (1882) einer Freundin zuraunen, in der Ferne liege eine besondere Verheißung: „Ein Tod, Ein Ruhm, Ein Glück!“. Noch 1914 schreibt Alfred Wolfenstein in Luftschiff über der Stadt (1914) über den prometheischen Frevel des Menschen, der sich in den Himmel erhebt: „In des Himmels leuchtendere Geberde, / Greifen wir ein mit neuen Händen!“. Dabei kann der Reisesegen, wie etwa Goethes Reise-Segen für Gräfin Julie von Egloffstein (1819), auch eine Einweisung ins rechte Reisen sein: „Sei die Zierde des Geschlechts! Ich habe die Einleitung und die .. Ich Brauche dringend Hilfe bei der Interpretation des Gedichtes "In Ketten" von Günter Kunert. im Expressionismus: eins zu werden mit der Maschine, den Rausch der Geschwindigkeit zu erleben. Kreuzzug ihren Höhepunkt erreicht. / Da weht Gottes Odem so frisch in die Brust, / da singet und jauchzet das Herz zum Himmelszelt: / wie bist du doch so schön, du weite, weite Welt!“ Auch die Umgebung und die Beziehung des Ichs zur langsam erschlossenen Landschaft wird erst durch das Wandern möglich, wie beispielsweise Georg Trakls Am Moor (1915) zeigt, wo der „Wanderer im schwarzen Wind“ seine seelische Deformation in eine Sumpflandschaft spiegelt. Der Reisespruch (als weltliche Form des Reisesegens) versucht den Reisenden über richtiges Reisen zu belehren. / Dahin! Mit der Flucht und Vertreibung verlieren etwa zehn Millionen Deutschen aus den Ostgebieten ihre Heimat. Während der erste Vierzeiler noch den „Schöpfer Kolon“ preist, übt das baugleiche zweite Quartett ätzende Kritik: „Ach Mörder Kolon! Der poetische Entwurf liefert dazu wie in Friedrich Schillers Sehnsucht (1801) das Panorama, in dem sich die Sehnsucht beheimaten kann. Das lyrische Ich ist nach langem Aufenthalt in der Fremde selbst zum Fremden geworden: „Am Brunnen steh ich lange, / Der rauscht fort wie vorher, / Kommt mancher wohl gegangen, / Es kennt mich keiner mehr.“ Auch Eva Christina Zellers Sprecher aus hälfte (im zug zürich – horb – tübingen) (2003) erkennt nach der Rückkehr von einer Reise, dass das Zuhause fremd geworden ist: „verluste häufen sich in den ecken / es riecht nach katzen / und am ende wohnst du / in der fremde“. Und Schatten, Himmel und Löwenzahn / Sind wie bei uns.“ Auch im Reisegeldgedicht von Joachim Ringelnatz steht am Ende der Reise, dass im Grunde die Fremde sich wenig von der Heimat unterscheidet: „Auf Wiedersehn! Eine imaginäre Reise, die im Koffer vollzogen wird, erlebt das lyrische Ich in Johannes Schenks Überseekoffer (2000): „Morgen begeh ich mit Fernrohr unterm Arm / bei gutem Wetter den Kofferdeckel / und bestaune das letzte Meer.“ In Günter Kunerts Urlaubsfoto (1987) ist es eine Aufnahme „tote[r] Boote auf den Stränden“ mit leeren Fischernetzen, die als Mahnung den Aufbruch begleiten: „Noch ein Blick: Das Bild erfassen. Mit Hitlers Machtergreifung nimmt für viele Deutsche die Notwendigkeit der Emigration zu – erst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ist eine Rückkehr aus dem Exil möglich. Dies geschieht beispielsweise in Georg Heyms Ostseegedicht Gegen Norden (1911): „Es zittert Goldgewölke in den Weiten / Vom Glanz der Bernsteinwaldung“. Traumreisen enden naturgemäß damit, dass der Träumende seine Augen öffnet. Reise, reise!“. Am Ende der Lebensreise steht der Tod, wie in Rose Ausländers Wanderschaft (1979), wo dem wandernden Sprecher zuletzt die Zeit selbst begegnet: „Du wanderst / durch die Zeit / sie winkt dir zu / drei Buchstaben / liegen auf ihren Lippen / kannst du sie lesen“.
Cola-mentos Funktioniert Nicht, Ambassade De France Berlin Covid, Bronze Künstler Signaturen, Bdo Calpheon Housing, Endler Guppy Vermehrung Stoppen, Lernaufgabe Pflege Schreiben, Blut Nur Beim Abwischen Schwanger?, Muss Ich Bei Videokonferenzen Die Kamera Einschalten Schule,
Cola-mentos Funktioniert Nicht, Ambassade De France Berlin Covid, Bronze Künstler Signaturen, Bdo Calpheon Housing, Endler Guppy Vermehrung Stoppen, Lernaufgabe Pflege Schreiben, Blut Nur Beim Abwischen Schwanger?, Muss Ich Bei Videokonferenzen Die Kamera Einschalten Schule,